Ein Goldhamster ist für viele Kinder das erste eigene Haustier. Die kleinen flauschigen Kerlchen s scheinen eher anspruchslos in der Haltung und sind im Gegensatz zu allen anderen beliebten Nagetieren wie Meerschweinchen und Kaninchen Einzelgänger. Beachtet das Kind dann auch, dass Hamster nachtaktiv sind und reißt sein Haustier nicht tagsüber immer wieder rüde aus dem Schlaf, steht einem glücklichen Hamsterleben nichts im Wege. Wie es um das Glück der Goldhamster bestellt ist, war nun tatsächlich erstmals Inhalt einer Studie an der John Moores Universität im britischen Liverpool.
Luxus macht Hamster glücklicher und optimistischer
Für die Studie versammelten die beiden Forscherinnen Emily Bethell und Nicola Koyama insgesamt 30 männliche syrische Hamster und stellten sie vor diverse Proben. So erhielten die Hamster zwei verschiedene Trinkflaschen an den Käfig gehängt: Der eine enthielt gezuckertes Wasser, der andere ein bitter schmeckendes Wasser. Es dauerte nicht lange, bis die Hamster kapiert hatten, wo das leckere Wasser zu finden war und sie sich um den Behälter mit Zuckerwasser drängten.
Ursprünglich hatten alle Hamster in Käfigen mit gleicher Ausstattung gelebt, die aus einfachen Sägespänen, Watte zum Schlafen, einem Laufrad und zwei Papprollen bestand. Nach dem ersten Training mit den Trinkgefäßen erhielt die Hälfte der Hamster ein neues Zuhause mit zahlreichen Extras wie Hängematten, Klettergeräten und weichem Material zum Schlafen. Die andere Hälfte musste dagegen in einer spartanischen Umgebung verbleiben und sogar auf die Papprollen und das Laufrad verzichten.
Nach einer Woche wurden die Hamster wieder in einem größeren Gehege zusammengebracht und erhielten wiederum ein Trinkgefäß mit bitter schmeckendem Wasser, ein Trinkgefäß mit Zuckerwasser und zusätzlich ein Trinkgefäß mit (für sie) unbekanntem Inhalt. Die Forscherinnen beobachteten, dass sich vor allem die Hamster, die zuvor im Luxus gelebt hatte, voller Optimismus an das neue Trinkgefäß wagten – in der Hoffnung, es würde Zuckerwasser enthalten. Sie leiten daraus ab, dass komfortabel lebende Hamster, die von ihren Besitzern verwöhnt werden, optimistischer und somit auch glücklicher leben.
Hamster sind auch nur Menschen
Die Autorinnen der Studie verweisen auf eine ähnliche Studie mit Menschen: Auch diese zeigten sich glücklicher, zufriedener und optimistischer, wenn sie regelmäßige geistige Anregungen erhielten und beschäftigt waren. Ohne Beschäftigung und Engagement verkümmerten ihre Emotionen jedoch und sie wurden unzufrieden und unglücklich und erwarteten ohnehin nur noch negative Dinge vom Leben.
Für Hamsterfreunde und Tierbesitzer gilt also: Der Hamster ist auch nur ein Mensch und braucht ein wenig Luxus zum Glücklich sein. Käfige sollten neben einem Laufrad und einem Schlafhäuschen verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten wie Papprollen, Klettersteige und Hängematten enthalten, sowie weiteres Spielzeug und flauschig-weiche Hamsterwatte zum Schlafen.