Die Bedeutung des Sandbades kann gar nicht häufig genug betont werden – nicht nur, aber vor allem für Chinchillas. Es handelt sich dabei nicht um eine Spielerei oder Buddelkiste, sondern um ein wichtiges Element der Fellpflege. Einem Chinchilla sein Sandbad vorzuenthalten ist in etwa so, wie dem Menschen seine Dusche vorzuenthalten. Es gibt nichts Schöneres als mehrere Chinchillas beim Herumtoben im Sandbad zu beobachten!
Warum das Chinchilla ein Sandbad braucht
Chinchillas leben in den höheren Regionen des westlichen Südamerikas, d.h. in den Anden und im Matorral. Diese wüsten- und steppenartigen Regionen sind voller Sand, an den sich die Chinchillas im Laufe der Jahrhunderte angepasst haben. Sie benötigen den Sand, um darin das Fell zu baden und sich zu säubern – ein Wasserbad vertragen die Tiere dagegen gar nicht. Das Aalen im weichen Sand ist für die Chinchillas zudem Wellness pur und hilft ihnen beim Stressabbau – ganz so, wie sich der Mensch gerne in ein heißes Vollbad legt.
Damit das Chinchilla jederzeit ein Sandbad nehmen kann, wenn ihm danach ist, sollte das Sandbad einen festen Platz im Gehege haben. Sandbäder gibt es im Fachhandel zu kaufen, doch auch andere Behälter aus Ton oder Keramik können gut umfunktioniert werden, zum Beispiel ein nicht mehr benötigter Römertopf oder eine alte Schüssel. Plastik und Holz sind dagegen keine gute Idee. Der Vorteil eines im Handel gekauften Sandbades ist, dass dieses zumeist eine Art Dach besitzt und der Sand nicht durch das halbe Zimmer fliegt, wenn sich das Chinchilla darin suhlt.
Welcher Sand für das Chinchilla Sandbad
„Sand“ ist nicht gleich „Sand“ – beim Füllen des Chinchilla Sandbades sollte unbedingt nur spezieller Sand verwendet werden, der im Handel als „Chinchillasand angeboten wird. Dabei handelt es sich um Attapulgit-Sand oder auch um Sepiolith. Beide gehören zu den Tonmineraliensänden und sind an der braungrauen Farbe und der sehr feinen, fast schon staubähnlichen Konsistenz zu erkennen. Quarzsand oder gar Vogelsand (der von manchen unwissenden Zoohändlern tatsächlich empfohlen wird) ist für Chinchillas nicht geeignet: Er schadet dem Fell und kann sogar zu Hautverletzungen führen.
Die Reinigung des Sandbades
Im Idealfalle vermeiden es die Chinchillas, in ihr Sandbad zu pinkeln und nutzen eine in der Nähe liegende Schale oder einfach den Rest ihres Geheges. Dennoch kann es immer wieder vorkommen, dass die Tiere das Sandbad verunreinigen. Dann sollte der gesamte Sand ausgetauscht und das Sandbad gereinigt werden. Bei trockenen Verunreinigungen können diese auch mit einen Küchentuch entfernt werden. Anschließend den Sand durch ein kleinmaschiges Sieb sieben und noch einmal verwenden.
Auf keinen Fall sollte den Chinchillas aus Angst vor Verunreinigungen ein längerer Aufenthalt im Sandbad verwehrt werden. Die Tiere „baden“ nicht darin wie Menschen in der Badewanne, sondern tummeln sich gerne stundenlang im Sand oder übernachten sogar darin. Schon aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Sandbad als Teil des Geheges anzulegen, so dass die Chinchillas kommen und gehen können wie sie wollen. Wird den Chinchillas das Sandbad verwehrt, leidet nicht nur ihr Fell – sie entwickeln dann auch Anzeichen von Stress und werden unglücklich.