Rennmaus


Die in Europa beliebteste Rennmausart, die als Heimtier weit verbreitet ist, ist die mongolische Rennmaus, die auch als Wüstenrennmaus bezeichnet wird. Rennmäuse sind relativ kleine Nagetiere, die eine Körperlänge von 13 Zentimetern erreichen, zu der noch einmal eine Schwanzlänge von 11 Zentimetern kommt. Ihr auffälligstes Merkmal sind die recht großen dunklen Krallen. Ihr Fell ist in der Regel ein typisches „mausbraun“ am Rücken und ein dunkles Weiß am Bauch.

Rennmäuse werden nur bedingt zahm und sind daher nicht gerade als „Kuscheltiere“ für Kinder geeignet. Sie sollten am besten zu zweit gehalten werden und können stundenlang beim drolligen Herumtoben beobachtet werden.   In freier Wildbahn leben Rennmäuse zwar in größeren  Kolonien, doch in der Gruppenhaltung kann es zu heftigen Streitereien zwischen Tieren kommen, die sich gegenseitig nicht grün sind. Ihnen fehlen dann die Rückzugsmöglichkeiten der Natur. Auch ist das Risiko in einer Gruppe wesentlich höher, dass es zur ungewünschten Vermehrung kommt.  Ideal für Einsteiger ist deshalb die Haltung eines gleichgeschlechtlichen Rennmaus-Paares.

Die Haltung der Rennmaus

Für Mäuse werden Käfige oder Terrarien empfohlen, die mindestens einen Meter lang sind und 40 Zentimeter breit. Wichtig ist eine Mindesteinstreuhöhe von etwa 20 Zentimetern, so dass die Mäuse auch darin herumbuddeln können.  Da Rennmäuse in ihrer Heimat gerne lange Tunnelsysteme buddeln, sollte ihnen im Käfig vergleichbarer Ersatz geboten werden – zum Beispiel mit Pappröhren von Toilettenpapier, Holzröhren aus der Zoohandlung, Ästen, Wurzeln und Steinen. Mit Stroh, Heu oder Küchentüchern können sie sich in ihren Tunneln ein Nest bauen und so selbst für einen Rückzugsort zum Schlafen sorgen. Trotzdem sollte ihnen auch ein fertiges Häuschen als Schlafplatz zur Verfügung stehen.

Rennmäuse buddeln jedoch nicht nur gerne, sie laufen auch weite Strecken, so dass ihnen im Käfig ein Laufrad zur Verfügung stehen sollte. Zudem klettern sie gerne zwischen den verschiedenen Etagen im Käfig herum und sollten entsprechende Möglichkeiten haben – auch dicke Äste zur Überbrückung der Etagen und „Hängematten“ aus Küchentüchern werden gerne angenommen.

Ein Futternapf ist für Rennmäuse nicht notwendig – sinnvoller ist es, das Futter einfach im Käfig zu verstreuen, so dass sie – wie in der Natur – selbst auf Futtersuche gehen. Wichtig ist jedoch, dass immer ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung steht. Am besten sind dazu die handelsüblichen Kunststoffflaschen geeignet, die an den Käfig gehängt werden.

Ernährung der Rennmäuse

Rennmäuse sind aus der Wüste eine sehr karge Ernährung gewöhnt. Sinnvoller als handelsübliche Futtermischungen für Nagetiere sind Mischungen aus Vogelfutter für Wellensittiche und Kanarienvögel, sowie aus Grassamen. Dazu sollten täglich Heu, frisches Gemüse oder Gräser wie Löwenzahn und Gänseblümchen gereicht werden. Auf Obst sollte aufgrund des Fruchtzuckergehaltes eher verzichtet werden.

Besonderheiten der Rennmäuse

Die Rennmaus benötigt ein zusätzliches Sandbad in ihrem Käfig, in dem sie ihr Fell reinigen können. Dieses Sandbad muss nicht groß sein – ideal ist eine Schale aus Keramik oder Glas mit hohem Rand, so dass die Mäuse das normale Einstreu nicht in ihr Sandbad schleppen können. Zur Befüllung eignet sich Chinchilla-Sand oder auch Vogelsand. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Vogelsand keine Duftstoffe wie Anis enthält und möglichst wenige scharfkantige Muschelstücke.

Auf Plastik sollte nicht nur beim Sandbad sondern generell verzichtet werden, da die scharfen Zähne der Nagetiere mit Plastik kurzen Prozess machen.