Farbmaus


Die possierlichen Farbmäuse sind gezüchtete Nachfahren der Hausmaus, die überall in Europa weit verbreitet ist. Dabei handelt es sich letztendlich um Mutationen, die aufgrund ihrer auffälligen Färbungen in der freien Wildbahn nicht überleben würden. Weiße Mäuse (Albinos) wurden bereits in der Antike als heilige Tiere verehrt und speziell gezüchtet. Neben den normalen Farbmäusen, die sich nur durch ihr auffälliges Fell auszeichnen, wurden im Laufe der Zeit immer wieder fragwürdige Sonderzuchten verfolgt, darunter die sogenannten Tanzmäuse, Nacktmäuse ohne Fell oder schwanzlose Mäuse. Auch langhaarige Mäuse, Lockenmäuse oder Mäuse mit roten und orangen Tönungen fallen unter die sogenannten Qualzuchten. Gesunde Farbmäuse haben eine Rumpflänge von bis zu 11 Zentimetern, zu der noch ein gut 10 Zentimeter langer Schwanz hinzukommt. Dabei bringen sie ein Gewicht von nur 50 Gramm auf die Waage.

Mäuse sind als Heimtiere für Kinder ungeeignet, da sie nur schwer zahm werden und durch ihren zarten Körperbau leicht von ungestümen Kindern verletzt werden können. Mäuse eignen sich eher als Gesellschaft für Erwachsene, die die putzigen Tiere stundenlang beim Herumtoben beobachten wollen. Wichtig zu wissen ist auch, dass Mäuse nur in größeren Gruppen glücklich sind und daher entsprechend viel Platz benötigen. Zudem haben sie eine geringe Lebenserwartung von ein- maximal zwei Jahren. Besitzer sollten sich also auf schnellen Trennungsschmerz gefasst machen.

Die Haltung der Farbmäuse

Für eine Mäusegruppe mit bis zu zehn Tieren werden herkömmliche Nagetierkäfige mit einer Länge von 1 Meter und einer Breite von 50 Zentimetern empfohlen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass viele Käfige auf größere Nager wie Meerschweinchen ausgerichtet sind und sich die kleinen Mäuse leicht zwischen die Gitterstäbe ins Freie bugsieren können. Daher sollte ein zusätzliches Gitter um den Käfig angebracht werden – noch besser ist es natürlich, den Mäusekäfig gleich selbst zu bauen und direkt an die Bedürfnisse der Farbmäuse anzupassen.

Dazu gehören mehrere Ebenen auf unterschiedlicher Höhe, die den Mäusen viele Möglichkeiten zum Nestbau bieten. Die einzelnen Ebenen können durch Röhren, dicke Äste und Hängematten aus Küchentüchern miteinander verbunden werden. Wichtig ist, dass die Mäuse nie tiefer als 30 Zentimeter fallen können, da sie sich mit ihrem zierlichen Körperbau sonst schwere Verletzungen zu ziehen können. Terrarien sind nicht zu empfehlen, da sie nur schlecht belüftet werden können und es im Inneren zu Stauwärme kommt. Das gleiche gilt auch für Aquarien.

 Die Ernährung der Farbmäuse

Als Grundlage dient den Farbmäusen das im Handel erhältliche Trockenfutter, das aus Getreide und Sämereien besteht. Da dieses Trockenfutter an sich schon sehr reichhaltig ist, sollte auf zusätzliche zuckrige Leckerlis verzichtet werden, damit die Mäuse kein Fett ansetzen. Ein einzelner Sonnenblumenkern oder eine einzelne Erdnuss ist als „Snack“ pro Tag vollkommen ausreichend! Das gleiche gilt auch für frisches Obst, zum Beispiel eine einzelne Johannisbeere oder Himbeere genügt vollkommen. Äpfel, Bananen oder Mandarinen sollten gestückelt gegeben werden.

Daneben freuen sich die Mäuse über getrocknete Kräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Petersilie oder Gänseblümchen und natürlich über Heu. Auch Kolbenhirse, die gewöhnlich für Vögel verkauft wird, wird von Mäusen sehr gerne angenommen. Mäuse benötigen außerdem immer wieder tierisches Eiweiß, zum Beispiel in Form von Mehlwürmern aus der Zoohandlung, und frische Äste, an denen sie ihre Zähne abnutzen können.